Liselotte Thomamüller (1. November 1908 - 24. Juni 1988)
Liselotte Thomamüller wurde am 1.11.1908 als Tochter des Kaufmanns Ludwig Mayer in Mannheim geboren. Nach ihrer Schulzeit an der Liselotteschule, währenddessen sie Klavierunterricht erhielt, absolvierte sie eine private Handelsschule. Sie arbeitete danach bei den ortsansässigen Firmen Knoll und Boehringer. Erst 1932 begann sie mit einer Gesangsausbildung bei Max Scholl an der Musikhochschule in Mannheim. Sie debütierte 1936 unter ihrem Ehenamen Trautmann am Stadttheater Koblenz in der Rolle der Rolle Leonora de Vargis in Verdis "Macht des Schicksals".
Nach ihrer zweiten Heirat mit Dr. Franz Thomamüller wurde sie 1938 als erste hochdramatische Sopranistin an das Stadttheater von Bremen verpflichtet, wo sie u.a. die Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni", die Martha in "Tiefland", die Leonore in "Fidelio", die Marschallin im "Rosenkavalier" und die Strauß'sche "Elektra" sang.
1950 wurde ihr durch den Bremer Senat der Titel Kammersängerin verliehen. Bei den Bayreuther Festspielen sang sie von 1951 bis 1953 die Helmwige in der "Walküre". Zu ihren großen Bühnenrollen zählten die Isolde im "Tristan", die Brünhilde im Ring-Zyklus, die Titelheldin in "Elektra", die "Tosca" und die Martha in "Tiefland". Ende der fünfziger Jahre wandte sie sich auch der modernen Opernmusik zu: 1957 war sie in den beiden Opern Paul Hindemiths "Mathis der Maler" sowie "Die Harmonie der Welt" zu hören.
Gegen Ende ihrer Karriere war sie sich nicht zu fein, auch in einer Operette zu singen: 1978 sang sie in Künnekes "Der Vetter aus Dingsda". Sie trat noch bis Anfang der 80er Jahre auf, arbeitete danach aber noch als Stimmbildnerin am Bremer Theater. 1982 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft des Bremischen Theaters verliehen. Am 24. Juni 1988 starb Liselotte Thomamüller in Bremen, wo auch eine Straße nach ihr benannt wurde.
Die Bilder wurden uns freundlicherweise vom Theater Bremen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!